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App und Prototyp bestehen Mitarbeitertest

Montag, 21. März 2022

Vorsicht! Ein bisschen wackelig sieht es schon aus, wie der Kollege sich mit der AR-Brille auf der Nase in der Produktionshalle der Kuraray Europe GmbH auf den Granulator zubewegt und dann mit dem Finger in der Luft herumtippt.

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Ein Mitarbeiter der Kuraray Europe GmbH testet die vom Fraunhofer FIT programmierte Anwendung mithilfe einer AR-Brille.

Und doch: Schon nach wenigen Minuten ist von der anfänglichen Unsicherheit nichts mehr zu bemerken. Die täglich anstehende Reinigung des Granulators im Spezialchemie-Unternehmen läuft prima. Alltäglich ist sie diesmal aber nicht. Denn nicht nur dieser Kollege, auch andere Kuraray-Mitarbeiter befinden sich quasi auf einer Reise in die Zukunft. Nehmen teil an den Vorbereitungen für eine zukunftsfähige, digitalisierte Arbeitswelt.

Noch bevor die Troiline – ein Schwesterunternehmen der Stadtwerke – ein lokales 5GNetz für den IndustrieStadtpark eingerichtet hat, wurde schon einmal überprüft, ob die vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin entwickelte App für die Reinigung des Granulators alle notwendigen Arbeitsschritte und Informationen enthält. Auch wurde evaluiert, ob das Softwareprogramm so benutzerfreundlich daherkommt, dass diese Aufgabe vom erfahrenen bis zum gänzlich unerfahrenen Mitarbeiter erfüllt werden kann. „Wie gut ist die bisherige Applikation? Was kann verbessert werden? Um das herauszufinden, haben Kuraray-Mitarbeiter drei Tage lang die Arbeit mit der AR-Brille getestet“, berichtet Alexander Miller von der Troisdorfer Wirtschaftsförderung TROWISTA, die sich als Projektpartner um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert.

Auch der grundsätzlichen Frage „Wie fühlt sich der Mensch beim Umgang mit der erweiterten Realität?“ wurde nachgegangen. „Trotz all der Technik, um die es bei dem Projekt
geht, wird großer Wert auf eine menschenzentrierte Forschung gelegt“, erklärt Miller. Und diesen Fokus behält das ILAG-Institut Leistung Arbeit Gesundheit als 5G-Projektpartner besonders im Auge.

„Fast alle konnten sich gut mit der Brille orientieren und keiner war mit der intuitiven Bedienung überfordert“, zieht Miller Bilanz zum Praxischeck. Auch die Kuraray-Mitarbeiter
selbst gaben positive Rückmeldungen: „Man wird genau angeleitet und kann im Prinzip nichts mehr falsch machen“ und „Um neue Arbeitskräfte anzulernen, wäre das sehr praktisch, dann braucht man nicht immer noch einen dabei, der dann sagt ‚mach das mal so und so‘, weil jeder erklärt das anders“, hieß es von ihrer Seite.

Dabei ist der Einsatz der AR-Brille in Zukunft auch für komplexere, vielseitige Anwendungen gedacht wie das Reparieren von Maschinen im Live-Chat unter Anleitung eines Experten. „Die Idee ist super, noch haben wir immer das Problem, wenn wir einen Elektriker rufen, dass dieser weiter weg wohnt und man unproduktiv warten muss, bis er da ist. So kann er mit seinem Know-how direkt helfen und wir können den Fehler gemeinsam beheben.“ Für eine solche Fernwartung braucht es ein 5G-Netz. Damit können die 3D-Bilder der AR-Brille
von Troisdorf sogar auch an Ingenieure, die an Kuraray Niederlassungen auf anderen Kontinenten stationiert sind, übertragen werden – live, gestochen scharf und ohne Ruckler im Bild.

Prototypentest mit Gabelstapler 

Ebenfalls erfolgreich getestet wurde auch die Standortverfolgung von Gabelstaplern (Tracking) der ZWi Technologies GmbH. Ausgestattet mit Mikrocomputern und 5G-Schnittstellen wird es später dann möglich sein, die Position der Gabelstapler über ein Echtzeit-Leitsystem zu lokalisieren, die Fahrzeuge zu steuern, deren Einsätze zu planen sowie sie mit mobilen Datenerfassungsgeräten zu verbinden. Dadurch kann eine optimierte Auslastung der Stapler erreicht werden und Leerfahrten können weitestgehend vermieden werden. Integrierte Kamerasysteme zeichnen den Be- und Entladevorgang des jeweiligen Transportauftrags auf. Gewicht und Dimensionen des Ladeguts werden automatisch registriert und die Lieferscheine flexibel priorisiert. Zudem ermöglicht ein komplexes Sensorsystem, Fehler oder Verschleiß frühzeitig zu diagnostizieren und rechtzeitig Reparaturmaßnahmen zu ergreifen, um so den reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Mit der verbauten Sensorik kann eine Vielzahl weiterer Messwerte gesammelt werden, welche zum Beispiel die Qualität des Straßenbelags oder der Luft betreffen.

Text: Martina Kefer 

Bilder: TROWISTA

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